Liebesfrust und Lebenslust prägen die Kabarett-Kunst von Sissi Perlinger. Sie habe "alles selbst erlebt" und arbeite in den Shows Probleme ab, sagt die Künstlerin im Gespräch mit EZ-Redakteurin Elisabeth Maier nach dem Auftritt beim Wendlinger Zeltspektakel. Wie hat Ihnen der Auftritt im Zirkuszelt gefallen?

Perlinger: Da spiele ich öfter. Ich muss sagen, das Wendlinger Publikum war bezaubernd. Die haben unheimlich mitgemacht und abgelacht. Schwaben sind überhaupt nicht reserviert.

Sie spielen Ihre Programme sehr oft. Wird man da nicht mal müde?

Perlinger: Überhaupt nicht. Denn kein Abend ist wie der andere. Ich spiele meine Shows mit großer Leidenschaft, weil ich alles selbst erlebt habe. Das ist ja nur wahnsinnig übertrieben. Es ist toll, dass ich meine Erlebnisse als Single oder in einer Beziehung so abarbeiten darf. Denn dadurch fällt die Thematik total ab von mir. Wenn ich mit der Show fertig bin, habe ich das Thema durch. Ein interessanter Nebeneffekt: Durch die mantrische Wiederholung begreift das Unterbewusstsein irgendwann. Dann ist das Thema verpufft.

Wie entwickeln Sie Shows?

Perlinger: In der Show, die ich zurzeit schreibe, bin ich ganz weg von mir privat und werde politisch. Auf einmal habe ich andere Themen, nachdem ich Jugend, Frausein und die gescheiterten Beziehungen verarbeitet habe.

Dann sind also ihre eigenen Erfahrungen Thema?

Perlinger: Nach zwei Beziehungsprogrammen ist in "Singledämmerung" Trennung wichtig. Ich hatte einige gescheiterte Beziehungen. Jetzt geht die Transformation hin zum Selbst. Ich lebe in einer glücklichen Beziehung. Die hätte ich vor zehn Jahren nie so führen können.

Was bedeutet Ihr Beruf für Sie?

Perlinger: Ich war den ganzen Sommer auf Ibiza und habe 170 Seiten für das neue Programm geschrieben. Es ist eine Gnade, diesen Beruf haben zu dürfen. Ich probe den ganzen Tag, übe Trommeln und komponiere.

Schrille Kostüme sind Ihr Markenzeichen. Entwerfen Sie wirklich alles selbst?

Perlinger: Unbedingt. Meine Kostüme sind mir ja das Liebste. Das liegt bei uns in der Familie; meine Mama war Kostümbildnerin. Die Droge Verkleidung habe ich schon als kleines Mädchen genossen.